Schmerzen im Unterbauch - Ursachen und Therapie von Divertikulitis
Bereits in der neunten Auflage fand am 20.03.2019 der Tag der Darmgesundheit statt. Das jährliche Patientenforum des St. Josefs-Krankenhaus lockte viele Interessierte in die Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam.
Dr. Ralf Uhlig, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, betonte zur Eröffnung der Veranstaltung, dass Dickdarmdivertikel häufig vorkommen und sich immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickeln. Die Betroffenen werden immer jünger, Patienten zwischen 30-40 Jahren sind heute keine Seltenheit mehr. Gründe dafür sind u.a. in Veränderungen des Lebensstils zu finden. Nicht jedes Divertikel macht Probleme und nicht jede Divertikel Krankheit führt zwangsläufig zu einer Operation. Vielmehr kommt es darauf an, ein individuelles Behandlungskonzept zu entwickeln.
Nicole Neveling, Gastroenterologin und leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin, stellte das Krankheitsbild Divertikulose und geeignete Untersuchungsmethoden vor. Da der März jährlich der Monat der Darmgesundheit ist, wies Nicole Neveling eindrücklich auf die Darmkrebs Vorsorge durch eine Darmspiegelung hin. Das Vorsorgeangebot werde immer noch zu wenig genutzt.
Dr. Ralf Uhlig referierte aus Sicht des Chirurgen zur Divertikel-Erkrankung. Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle. Dazu gehört beispielsweise der Schweregrad der Erkrankung, bevor operative Verfahren eingeleitet werden. Bilder aus dem Darminneren verdeutlichten sehr anschaulich, wie eine solche Operation abläuft.
Im dritten Vortrag zeigte Ulrike Gerstmann, Ernährungs- und Diabetesberaterin am St. Josefs-Krankenhaus, Möglichkeiten der Lebensstilinterventionen auf. Präventive Ansätze zu einer möglichen Vermeidung von Divertikelerkrankungen wurden beschrieben, aber auch Ernährungsempfehlungen entsprechend des Krankheitsbildes vermittelt. So gilt es, die tägliche Ballaststoffzufuhr von 15 g / 1000 kcal über den Verzehr von Hülsenfrüchten, Gemüse, Vollkornprodukten zu erreichen und den Anteil der gesättigten Fettsäuren aus „rotem Fleisch“ zu reduzieren. Auch die gesteigerte Aufnahme ungesättigte Fettsäuren der Omega 3 Reihe (Fischöle, Leinöl, Rapsöl, Olivenöl) gehört dazu. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die tägliche Bewegung von mindestens 30 Minuten sollten nicht fehlen.
Dr. Uhlig dankte im Schlusswort der ILCO (Selbsthilfevereinigung der Stomaträger) und der LAGO (Landesarbeitsgemeinschaft für Onkologie), die diese Veranstaltung mit Informationsmaterial und persönlicher Beratung vor Ort unterstützten. Wir freuen uns auf den 10. Tag der Darmgesundheit, im März 2020.