Mit großer Freude hat das Team der Palliativmedizin am St. Josefs-Krankenhaus vor wenigen Wochen ein Qwiek.Up-Gerät in Empfang genommen. Qwiek.Up ist ein mobiler Projektor, der aus jedem Patienten- beziehungsweise Wohnbereichszimmer einen Erlebnisraum machen kann. Im St. Josefs wird er ausschließlich im Palliativbereich eingesetzt. Durch USB-Erlebnismodule mit digitalen Fotos, Musik oder Umgebungsgeräuschen können lebensgroße Projektionen an Wand oder Decke geworfen werden. Das Gerät konnte dank einer großzügigen Spende der schoberstiftung Münster beschafft werden, die sich intensiv für den Palliativbereich engagiert.
„Das Qwiek.Up schafft ein audiovisuelles Erlebnis für unsere Palliativpatientinnen und -patienten, das sie in ihrer Situation sonst nicht erreichen. Wir waren gleich erstaunt über die einfache und unkomplizierte Anwendung und hatten sofort Patientinnen und Patienten im Kopf, denen wir das Qwiek.Up anbieten wollten“, sagt Oberärztin Dr. Katrin Ziemann. Voller Dankbarkeit und Begeisterung schildert sie die Anwendung im Palliativbereich.
Schöne Erfahrungen
„Frau M. und Frau G. sind beide Patientinnen mit Tumorleiden, circa 70 Jahre alt und beide sehr gerne in der Natur in ihren Gärten. Sie lagen gemeinsam in einem Palliativzimmer. Als ich zur Visite ins Zimmer kam, waren die beiden ganz angeregt im Gespräch. An der Zimmerdecke lief die Projektion der Blumen und Gartenpflanzen und beide strahlten und begannen, sich auszutauschen. Der Tag war sehr heiß, und als die Bilder zum Springbrunnen wechselten, hörte man uns alle (auch das Personal!) gleich spürbar aufatmen; gefühlt wurde es gleich ein paar Grad kühler im Raum. Die beiden Damen haben sich gleich für abends das Gerät wieder ‚bestellt’, um gut zur Ruhe kommen zu können“, so die erfahrene Palliativmedizinerin.
Auch andere Patientinnen und Patienten hätten schöne Erfahrungen gemacht, erzählt sie weiter. „Frau A. ist dement, immobil und ruft ständig um Hilfe oder nimmt das Pflegepersonal stark in Anspruch. Die Bilder vom Aquarium haben über längere Zeit ihre Aufmerksamkeit gebannt und sie konnte sich dadurch entspannen. Gleich mehrere andere Patienten berichten, dass die Bilder ihnen Ablenkung verschaffen, bei der Schmerzkontrolle helfen oder die kreisenden, ängstlichen Gedanken lindern können“, so Dr. Ziemann.
Das ganze Team der Palliativmedizin ist gespannt, bald auch die Verwendung von Bildern, Filmen oder Tondateien von Angehörigen zu versuchen. Darüber hinaus sind sie voller Ideen. Potsdamer Museen wurden bereits um eine Kooperation mit Video-Touren gebeten.