Gibt es ein Recht auf Krankheit? Alexianer laden zum Ethik-Symposium

Recht auf Krankheit? Über diese Frage wird beim Ethik-Symposium der Alexianer diskutiert.
Recht auf Krankheit? Über diese Frage wird beim Ethik-Symposium der Alexianer diskutiert.

, Alexianer GmbH, Münster

Darf man sich dafür entscheiden, krank zu sein? Oder muss man gesund sein wollen? Und wie sollen Ärzte mit Menschen umgehen, die krank sind, aber eine Behandlung ablehnen? Mit ethischen Fragen wie diesen befasst sich das erste „Symposium christliche Ethik und Gesundheit“ der Alexianer am 16. Mai in Berlin. Von 10 Uhr und 17 Uhr debattieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Recht, Psychiatrie und Theologie sowie Betroffene die Frage, ob es ein „Recht auf Krankheit“ gibt und welche „Ansprüche und Grenzen der Autonomie“ dabei zu beachten sind. Das Symposium findet im Tagungszentrum der Katholischen Akademie im Hotel Aquino, Hannoversche Straße 5b, statt.   

„Wir als Gesellschafter der Alexianer setzen uns für Menschen ein, die Unterstützung brauchen. Wir sehen es als eine unserer Aufgaben an, Aufklärung zu bestimmten Themen zu betreiben. Das Recht auf Krankheit ist ein Thema, das Heilberufler ebenso beschäftigt wie Menschen mit psychischen Erkrankungen“, sagt Dr. Hartmut Beiker, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung der Alexianerbrüder. Die Stiftung ist Träger/Gesellschafter der Alexianer Gruppe, die als großer konfessioneller Träger in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft bundesweit über 30.000 Menschen beschäftigt.

Die Alexianerbrüder haben ihren Ursprung in der Sorge um psychisch kranke und behinderte Menschen. Heute sind die Alexianer in den Geschäftsfeldern Somatik, Psychiatrie, Altenhilfe sowie Eingliederungs- und Jugendhilfe aktiv. Es gibt 3800 Beschäftigte mit Handicap, die in den Werkstätten betreut werden.

Den inhaltlichen Auftakt zur Veranstaltung machen Vorträge aus der Ärzte- und der Patienten-Perspektive. Buchautor Dr. Klaus Gauger spricht aus Sicht eines Schizophrenie-Betroffenen über „die Freiheit zur Krankheit“. Im Anschluss erörtert Prof. Dr. Andreas Heinz, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité in Berlin das „Recht auf Hilfe“. Weiter geht es mit der theologisch-ethischen Perspektive. Über „Die vielen Gesichter der Autonomie“ spricht Moraltheologe Prof. Dr. Franz-Josef Bormann von der Universität Tübingen. Anschließend öffnet der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Reinhard Gaier mit seinem Vortrag über „Die Freiheit zur Krankheit und ihre verfassungsrechtlichen Schranken“ die rechtliche Perspektive.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Iris Hauth, ärztliche Direktorin des St. Joseph Krankenhauses Berlin Weißensee, Dr. Ralf Schupp, Leiter des Referats Leitbild, Spiritualität und Ethik der Alexianer GmbH und ARD-Rechtsexperte Dr. Frank Bräutigam. Im Anschluss an die Vorträge erfolgt eine Podiumsdiskussion mit allen Vortragenden. Hierbei wird auch das Publikum eingebunden.

Die Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online kostenlos möglich. Die Veranstaltung richtet sich an die interessierte Fachöffentlichkeit. Für die Veranstaltung sind Fortbildungspunkte bei der Ärztekammer Berlin beantragt. Anmeldung unter https://symposium.alexianer.de

Wann: Dienstag, 16. Mai 2023

Beginn:10.00 Uhr, Ende: 16.45 Uhr

Wo: Hotel Aquino Tagungszentrum Katholische Akademie, Hannoversche Straße 5b, 10115 Berlin-Mitte, Anfahrt - Katholische Akademie in Berlin

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